Mailand wäre allein schon guter Grund, zur Vitrum zu reisen. Hinzu gibt es auf der Messe Trends und Innovationen zu entdecken, die einen Besuch zum Erlebnis machen können. Unter den Ausstellern ist die HEGLA-Gruppe: Zu sehen sind Lösungen zum Schneiden und automatischen Handling von Dünnglas, ein neuer VSG-Zuschnitt, Möglichkeiten der Laserbearbeitung und das ERP-System glass365.
Trendthema Dünnglas im Dreifach-Iso
Dünnglas ist eines der Trendthemen der Branche. War das Dreifach-Iso aus Kalknatronscheiben schon etablierter Bestandteil energieeffizienter Gebäude, bietet das Dünnglas ab 0,5mm an mittlerer Position neues Potential. Durch den schlanken Aufbau und das leichte Gewicht kann bei Sanierungen statt des Fensters das vorhandene Zweifach-Iso gegen eine Dreifach-Einheit ausgetauscht werden. Der U-Wert ist mit einem konventionellen Drei-Scheiben-Iso vergleichbar. Vorteile hat die Kombination auch bei Neubauten. Der Aufbau ist schmaler und leichter, so dass sich die Belastung für den Baukörper und die Beschläge reduziert.
Homogene Schnittkante für hohe Kantenfestigkeit
Bislang war Dünnglas für technische Anwendungen verbreitet. Das dabei typische Borosilikatglas ist einerseits wärmebeständiger und bruchfester als Float. Andererseits sind die Ansprüche an das Handling und die Kantenqualität größer. „Ein hoher Automationsgrad und angepasste Abläufe bieten hier Prozesssicherheit“, so der HEGLA-Geschäftsführer Bernhard Hötger. „Für alles weitere sorgt ein Spezialschneidkopf, der eine homogene Schnittkante mit hoher Kantenfestigkeit erzielt“. Nach einer automatischen Übergabe in einen Fächerwagen wird dann beispielsweise an einer Glaston-Linie ein Iso mit TPS-Spacern erzeugt.
Anlagenevolution für Verbundsicherheitsglas
Erstmals wird ein neuentwickelter Schneidtisch für VSG ausgestellt. „Wir haben aus AdvaLam und ProLam das Beste kombiniert und auf ein noch höheres Niveau gehoben“, betont Bernhard Hötger. „Herausgekommen ist eine Anlage, die im vollautomatischen Modus die Aufgaben mit höchstem Durchsatz und im Takt autonom abarbeitet“. In Verbindung mit einer automatischen Glasübergabe entsteht ein Glasfluss, der systemgesteuert erzeugt und durch die Maschine vorgegeben wird. Mit einer optionalen Laserdiodenheizung kann die Produktivität um 20 Prozent gesteigert werden. Mit dieser Neuentwicklung gibt nicht mehr der Bediener, sondern die Maschine den Takt vor.
Mehrwert mit dem Laser
Ob Vogelschutz, mobilfunkdurchlässig oder heizbar: Durch Laserbearbeitung erhalten Standardgläser einen Mehrwert. Noch in der Produktion oder erst später am Gebäude kann ein Vogelschutzmuster aufgedruckt werden. Die Wirkung ist dreifach: Einem Vogel wird das Durchfliegen als unmöglich angezeigt. Das Muster unterbricht Spiegelungen beispielsweise von Bäumen und Büschen. Als zusätzliche Warnung wird nur für das Tier sichtbar eine Reflektion erzeugt. Die Veredelung erfolgt ohne Beschädigung der Oberfläche. Dazu werden keramische Partikel auf das Glas übertragen, die kratzfest, wetterresistent und über 20 Jahre farbecht sind.
Unter den weiteren Neuheiten ist eine Laserrandschichtung zu finden. Ohne Beschädigung der Oberfläche wird die Beschichtung mit höchster optischer Qualität entfernt. Erstmals ist auch der „UC-Stamp line“ am Stand. Die Laserprofis aus Halle präsentieren eine neue Lasermarkierung, die mit leichtem Gewicht und geringerer Größe den Einstieg in die Technologie erleichtern soll.
Die neueste Generation des ERP
Die HEGLA-HANIC zeigt ihr neues ERP-System „glass365“. Auf Basis von Microsoft Dynamics 365 Business Central haben die Bochumer Spezialisten das bisherige ERP vollständig neuaufgesetzt. „Auf diese Weise konnten wir die Stärken unseres Programms und unser Glas-Know-how in modernste Softwarestruktur übertragen“, erklärt Dr. Jan Schäpers, Geschäftsführer der HEGLA-HANIC. „Wir haben damit die Freiheit, uns auf unsere Kernkompetenz zu konzentrieren, während unsere Nutzerinnen und Nutzer von modernen Oberflächen und zahlreichen Schnittstellen beispielsweise zu Office 365 profitieren“. Die Software ist deviceunabhängig, erhält automatische Updates und ist skalierbar auf weitere Anwendungen, Produkte und auch mehrere Standorte. Im Dynamics App Source stehen Add-ons zur Verfügung. Per Datenimport oder per App können beispielsweise Kundenaufträge in das System übertragen werden. Unter anderem steht auch eine aktivierbare KI bereit, die zum Beispiel Bestellungen aus E-Mailanhängen in Office 365 ausliest. Nach Nutzerfreigabe erfolgt die Übernahme in das System, optional werden Auswertungen zur Verfügung gestellt oder auch Marketingmaßnahmen KI-gestützt vorgeschlagen. Aktuell ist bei HEGLA-HANIC ein neues MES/PPS in den Startlöchern: Wer weitere Informationen möchte oder interessiert daran ist, wie zukünftig selbstständig und systemgesteuert auf Ereignisse in der Produktion reagiert wird, für den lohnt ein Halt bei der HEGLA-HANIC.
Die HEGLA-Gruppe ist in Halle 9 am Stand 21 zu finden.