Bei Arbonia Glassysteme GmbH in Deggendorf ging im Februar 2023 die neueste LiSEC Float-Schneidtechnologie in Betrieb. In einem Tagesworkshop trafen sich Experten aus der LiSEC Produktentwicklung, Schneidmeister und Bediener von Arbonia sowie der Schneidrad-Consultant Peter Pokoern zum Finetuning der DSC-Schneidanlage.
ARBONIA DEGGENDORF – QUALITÄT UNTER NEUER FIRMIERUNG
Arbonia Glassysteme GmbH wurde 1977 in München gegründet, zog 1988 an den Standort Deggendorf und wechselte 2021 von Saint Gobain zur Arbonia Gruppe, einem fokussierten Gebäudezulieferer für Raumklima und Innentüren aus Holz und Glas.
Heute werden in Deggendorf von 160 Mitarbeitern vor allem Duschverglasungen und Verbund-Sicherheitsgläser aus bearbeitetem Einscheibensicherheitsglas hergestellt. Eine Erweiterung der Produktpalette um Türen ist in Planung. Im Hauptgeschäftsfeld süddeutscher Raum hebt sich Arbonia Deggendorf durch die Losgröße 1, Maßanfertigungen, Sonderscheiben und schnelle Liefertermine ab. Damit erwirtschaftet der Standort 22,4 Mio. Euro in 2022.
SEIT 30 JAHREN LISEC SCHNEIDTECHNOLOGIE
Bereits seit 1990 werden in der Produktion LiSEC Maschinen eingesetzt. Die ersten Berührungspunkte gab es im Bereich Zuschnitt. Heute sind neben der Kantenbearbeitungslösung und einer automatischen Beschickung 3 LiSEC Schneidtische in Betrieb, einer davon noch aus den 90ern. „Das Deutsche Museum hat schon angefragt,“ scherzt Matthias Baumgartner, Technischer Betriebsleiter. „Aber die Maschine läuft noch, und der Service stimmt.“ Ein weiterer Schneidtisch wurde heuer durch die neueste LiSEC Schneidtechnologie ersetzt.
ERSTER GLASSCHNEIDTISCH DER DSC-GENERATION IN DEUTSCHLAND
Mit dem neuen Zuschnitt will Arbonia 3 Ziele erreichen: Schnelles Schneiden, Zuschnitt-Ergebnisse von höchster Qualität und hohe Anlagenverfügbarkeit. Ein präzises Schneidresultat kommt mit geringeren Schleifzugaben aus, damit reduzieren sich die Bearbeitungskosten. Durch hohe Kantenqualität kommt es zu weniger Spontanbrüchen und damit weniger After Sales-Kosten.
Für diese Ziele ist der Einsatz der „DSC – Dynamic Speed Cut“ Schneidanlage die optimale Lösung. Die LiSEC „Direct Cutting Technology“ ermöglicht durch das direkte Aufsetzen des Schneidrads auf das Glas kombiniert mit der hohen Positioniergeschwindigkeit schnelle Schnitte, bei gleichzeitig hoher Präzision. Eine konstante Ölstandskontrolle des Schneidöls und die Laufzeitüberwachung der Schneideräder verbessern die Anlagenverfügbarkeit.
DER PERFEKTE SCHNITT – NICHT NUR AUS SICHT DER PHYSIK
Das Einritzen der Glasoberfläche mit dem Schneidrad lässt eine Spannungskonzentration entstehen, die tief ins Glas reicht. Wird auf die Glaskanten Druck ausgeübt, führt diese Spannung zum glatten Bruch entlang der geritzten Linie. Die Aufbringung von Schneidöl verhindert, dass die Spannungskonzentration zu schnell nachlässt.
Im Workshop wurden Schneiddruck, Schnittgeschwindigkeit, Schneidradwinkel und Schneideölmenge anhand eines standardisierten Prüfprozesses analysiert. Polarisiertes Licht machte die Spannungsverteilung im Glas sichtbar. Mit einem Druckmesser wurde zusätzlich die Brechkraft überprüft, die für das Aufbrechen des Glases nötig ist. So konnten die Schneidparameter für alle bei Arbonia gängigen Glasdicken optimiert werden.
WARUM GREIFT MAN BEI ARBONIA DEGGENDORF GERN ZU LISEC?
Herr Matthias Baumgartner, Technischer Betriebsleiter: „Weil das System funktioniert, weil es ein am Markt bewährtes System ist, und weil wir den Vorteil der regionalen Nähe haben.
Die Reaktionszeit im Service ist wirklich gut. Wenn wir morgens ein Problem melden, haben wir oft am selben Tag noch einen Techniker da, der uns weiterhilft. Wir schätzen auch die Zuverlässigkeit bei den Ersatzteilen. Selbst für unsere älteste Anlage bemüht sich LiSEC immer, die Teile zu organisieren, und bisher haben wir alles bekommen, was wir brauchen.
Im LiSEC Portfolio gibt es für jeden Bearbeitungsschritt eine Maschine, und der Ruf ist gut. In den Bereichen, wo wir LiSEC einsetzen, stimmt die Zuverlässigkeit, Bedienerfreundlichkeit und generellen Anlagenverfügbarkeit. Auch die Standardisierung ist gut gelöst. Wenn man schon mal eine LiSEC Maschine gehabt hat, bleibt die Menüführung ziemlich identisch. Das macht es für die Bediener einfacher.
LiSEC’s innovativer Ansatz war eins der stärksten Argumente, warum wir die neue Beschickung von LiSEC genommen haben. Den Flyover-Kran beispielsweise hat sonst niemand im Programm. Wir fühlen uns bei LiSEC gut aufgehoben.“
ZUKUNFTSSICHER DURCH SPEZIALISIERUNG UND FLEXIBILITÄT
Herr Baumgartner zur aktuellen Situation und Arbonia’s Strategie für die Zukunft: „Die neuen Energiepreise haben den Markt stark verändert, dadurch wurde der Wirtschaftsstandort für die Produktion komplexer. Die Kunden und Produktanforderungen werden deutlich komplexer, deshalb ist es umso wichtiger, mit neuester Anlagentechnik möglichst effizient und flexibel auf neue Marktsituationen zu reagieren. Das Thema Automatisierung und Energieeffizienz steht zukünftig im Fokus unserer Strategie.“
GLASZUSCHNITT IM FOKUS
Mehr Infos zum Thema Glaszuschnitt gibt es in Folge zwei des LiSEC Podcasts – LiSTEN LiSEC. Im Podcast sprechen Claudia Guschlbauer (Leitung Marketing und interne Kommunikation) und Christoph Stöffelbauer (Produktmanager für den Bereich Schneiden) über Trends, Technologien und Innovationen aus der Flachglasverarbeitung.